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ERKLÄRUNG DES ZENTRALKOMITEES ZUM 100. JAHRESTAG DER KKE
„Die KKE hat einen langen Weg hinter sich und einen langen Weg vor sich, weil die Sache des Proletariats, der Kommunismus, die allseitig humanste, tiefste und weiteste Sache ist“.
(Aus dem Programm der KKE)
A. DIE KKE BLEIBT AUCH NACH IHREM ERSTEN LEBENSJAHRHUNDERT JUNG - ALS DIE REVOLUTIONÄRE VORHUT IM KAMPF FÜR DEN SOZIALISMUS – KOMMUNISMUS.
Die KKE begeht dieses Jahr die Vollendung eines Jahrhunderts aufopferungsvoller Kämpfe und bleibt dennoch die einzige wirklich junge Partei der griechischen Gesellschaft, weil sie die einzige Partei ist, die für die Abschaffung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen kämpft. Sie wurde in einer Zeit gegründet, in der die Flamme der Sozialistischen Oktoberrevolution 1917 der revolutionären Arbeiterbewegung weltweit und auch in Griechenland wichtige Impulse verlieh.
Mit der Gründung der KKE erhielt die Arbeiterklasse in unserem Land zum ersten Mal ihre eigene Partei. Seit dem ersten Tag ihrer Gründung ringt die KKE konsequent um die einzige fortschrittliche Zukunft für die Menschheit, damit die Arbeiterklasse und die Volksschichten vor den Qualen der Ausbeutung, der Unterdrückung, der Armut, der Arbeitslosigkeit, der staatlichen Gewalt und Repression, der Kriege gerettet werden.
Die KKE kämpft für die Abschaffung jeder Art von Ausbeutung und Unterdrückung, für eine neue Organisation der Gesellschaft mit gesellschaftlichem Eigentum an den Produktionsmitteln, wissenschaftlicher zentraler Wirtschaftsplanung und aktiver Teilnahme der Werktätigen an der Organisation und Leitung der gesellschaftlichen Produktion.
Sie kämpft für den Sozialismus-Kommunismus, für die einzige Gesellschaft, die allen Menschen Arbeit gewährleisten kann, die ihrer jeweiligen Qualifizierung entspricht, mit wirklicher Freizeit, hochwertigem, kostenlosem Gesundheits- und Bildungswesen, Sport, kulturellem Leben, Wohnungswesen, Feriengestaltung und insgesamt einem hohen Lebensstandard, mit verantwortungsvoller Teilnahme an den Leitungs- und Kontrollorganen des Arbeiterstaates auf allen Ebenen.
Die KKE hielt die Fahne des Sozialismus-Kommunismus hoch, auch als der konterrevolutionäre Umsturz in der Sowjetunion und in anderen Ländern des sozialistischen Aufbaus seinen Höhepunkt erreichte.
Sie hatte das notwendige Klassenbewusstsein kollektiv errungen, und setzte sich schließlich mit dem Antikommunismus und dem inländischen und internationalen Opportunismus auseinander, der die „Perestroika“, das Vehikel zur Konterrevolution, als Fortschritt und sozialistische Erneuerung deklarierte.
Sie konfrontierte sich mit den bürgerlichen und opportunistischen Fürsprechern des kapitalistischen Systems, die das „Ende der Geschichte“, das Ende des Klassenkampfes predigten. Sie stellte die Tatsache in den Mittelpunkt, dass niemand den Lauf des revolutionären Klassenkampfes im Zuge der historischen Entwicklung zum Sozialismus-Kommunismus aufhalten kann.
Sie hob hervor, dass der Sozialismus, die unreife Stufe des Kommunismus, nach wie vor notwendig, realistisch und hoffnungsvoll ist. Sie machte deutlich, dass seine Notwendigkeit nicht vom jeweiligen Kräfteverhältnis im Klassenkampf in einem Land oder weltweit abhängt. Das Kräfteverhältnis ist dennoch unbestritten ein entscheidender Faktor dafür, zu welchem Zeitpunkt die sozialistische Revolution ausbrechen kann und unter welchen Bedingungen sie in einem Land oder in einer Gruppe von Ländern siegen kann.
Sie verwies darauf, dass die Arbeiterklasse, die das gesellschaftliche Produkt schafft, die einzige gesellschaftliche Kraft ist, die die Wirtschaft und die Gesellschaft, von der Erfüllung der ständig wachsenden gesellschaftlichen Bedürfnisse angetrieben, organisieren kann. Sie ist die Klasse, die die Interessen der Volksschichten in Stadt und Land richtig schätzen und gewährleisten kann.
In der unerschütterlichen Überzeugung vom Recht und vom Vermögen der Arbeiterklasse, die Welt zu erkennen und zu verändern, ringt die KKE seit ihrer Gründung darum, dass die Arbeiterklasse durch die alltäglichen Klassenkämpfe als führende Kraft im sozialistischen Aufbau vorbereitet wird. Sie fordert und setzt sich für die Erweiterung der wissenschaftlichen Erkenntnisse, der physischen und geistigen Fähigkeiten der Arbeiterinnen und der Arbeiter, für ihre kulturelle Entwicklung und die Herausbildung ihres ästhetischen Kriteriums ein. Die KKE hebt die Bedeutung des Buches, der neuen Technologien und des Internets hervor und trägt dazu bei, dass die Arbeiterklasse die von ihnen gebotenen Möglichkeiten nutzt.
Sie verweist nach wie vor auf die Fäulnis des Kapitalismus, die relative Stagnation und Krise im Vergleich zum Fortschritt, der erreicht werden kann, wenn das kapitalistische Eigentum und der Profit als Anreiz abgeschafft werden.
Vor allem stellte die KKE durch ihre Positionen und ihre Arbeit heraus, dass der einzige Weg zur sozialen Befreiung der Weg der sozialistischen Revolution, des geplanten und organisierten Aufstands und Angriffs der Arbeiterklasse und ihrer gesellschaftlichen Verbündeten für den Sturz der Macht der Kapitalistenklasse ist.
Die KKE kämpft Tag für Tag für die Entwicklung des subjektiven Faktors (Arbeiterbewegung und ihr Bündnis mit mittleren Volksschichten), damit dieser unter Bedingungen der Erschütterung der kapitalistischen Macht seine Pflicht als führende Kraft der siegreichen sozialistischen Revolution erfüllen kann. Sie kämpft rastlos, um ihrer führenden Rolle als Visionär sowie Organisator des Kampfes für den grundlegenden revolutionären Sturz der kapitalistischen Barbarei und den Aufbau des Sozialismus-Kommunismus in der Praxis gerecht zu werden.
B. EIN JAHRHUNDERT VON AUFOPFERUNGSVOLLEN KÄMPFEN - DIE HISTORISCHE BILANZ DER KKE BIS HEUTE
1. Der revolutionäre Sturm, den die Sozialistische Oktoberrevolution auslöste, beschleunigte die Gründung der Sozialistischen Arbeiterpartei Griechenlands (SEKE) am 17. November 1918 in Piräus. Zum ersten Mal wurde die Frage des Kampfes der Arbeiterklasse für den Sturz der kapitalistischen zugunsten der kommunistischen Gesellschaft auf wissenschaftliche Grundlage gestellt.
In den ersten Jahren machte die Partei einen schwierigen, allmählichen Reifungsprozess durch, dessen Meilensteine die Umbenennung der SEKE in KKE (3., außerordentlicher Parteitag, 26.11 – 3.12.1924), die Bestimmung der Zeitung „Rizospastis“ als Organ des Zentralkomitees (1.8.1921), die Gründung des Bundes Kommunistischer Jugendverbände Griechenlands - OKNE (Ende Dezember 1922) und der Arbeiterhilfe Griechenlands (28.11 – 5.12.1924) waren.
Die Partei bekämpfte die liquidationistischen und später die trotzkistischen Auffassungen und machte dabei Schritte zur Festigung der revolutionären Merkmale der Partei neuen Typus, wie der Anerkennung des demokratischen Zentralismus als Prinzip ihrer kollektiven Organisation und Arbeitsweise, der Kombination von legaler und illegaler Arbeit, der Wachsamkeit gegenüber den Machenschaften des Klassenfeindes.
Die KKE strebt seit ihrer Gründung beharrlich danach, die historische Rolle der Arbeiterklasse sowie ihre Fähigkeit, als revolutionäre Klasse, ihre Macht zu erringen und auszuüben, aufzuzeigen. Sie konfrontierte sich mit den bürgerlichen Parteien, die eine unterworfene, gegängelte Arbeiterklasse wollen, die nach den Krümeln vom Tisch der kapitalistischen Profitmacherei bettelt und ihr Blut für die Interessen und die Konkurrenzkämpfe der Imperialisten vergießt.
Sie vereinigte in ihren Reihen kämpferische Arbeiter, aber auch Intellektuelle, baute vertrauensvoll auf die werktätigen Frauen, auf die jungen Frauen und Männer der Arbeiterklasse und der Volksschichten. Sie organisierte und unterstützte durch ihre Mitglieder und ihren Einfluss harte Forderungskämpfe um den 8-Stunden-Arbeitstag, die Arbeitsbedingungen, die Löhne, die Frauenrechte, den Kinderschutz, das öffentliche Gesundheits- und Bildungswesen. Zu den ersten Zielen der KKE seit ihrer Gründung gehörten u.a. die Trennung von Staat und Kirche und die Anerkennung von außerehelich geborenen Kindern.
Die Partei erlangte eine starke Bindung zu der Arbeiterklasse, weil sie ihre historischen Interessen vertrat, sich an die Front jeden Kampfes für ihre Forderungen stellte und die Organisierung der gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung kontinuierlich und in allen kritischen historischen Perioden führte. Ohne diese unauflösbare Bindung hätte sie den unaufhörlichen Schlägen und den Verfolgungen der Bourgeoisie nicht widerstehen können, deren Ziel die Abschwächung des revolutionären Charakters der KKE, ihre Marginalisierung oder gar ihre Auflösung war.
Gleichzeitig verwies die KKE auf die Notwendigkeit des Bündnisses mit den Volksschichten in Stadt und Land, mit den Selbständigen in verschiedenen Branchen des Wirtschaft, insbesondere mit der kleinen und mittleren Bauernschaft, die viele Jahre lang die Mehrheit der griechischen Bevölkerung ausmachte, damit ihr gemeinsamer Kampf gegen den gemeinsamen Gegner, das Kapital, zur Erfüllung der historischen Mission der Arbeiterklasse und zu ihrem objektiven Interesse von der Einbindung in die unmittelbar gesellschaftliche Produktion führen kann.
2. Im Laufe ihrer Geschichte beugte sich die KKE trotz Schwächen und Fehler niemals vor dem wahren Gegner, der Herrschaft des Kapitals. Sie kämpfte und kämpft gegen alle Facetten der Diktatur des Kapitals, indem sie jede Form des Kampfes nutzt, sowohl unter Bedingungen langjähriger Illegalität oder Legalität, im Rahmen der bürgerlichen parlamentarischen Demokratie oder deren Aussetzung, entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen des bürgerlichen Systems. Sie war immer die Partei des revolutionären Handelns, tief in der Arbeiterklasse und den Volksschichten verwurzelt, engagiert mit Hingabe im Kampf für den Sozialismus.
Die KKE wurde in einem Land gegründet, das in Vergleich zu den Ländern, in den die revolutionäre Arbeiterbewegung und die kommunistische Bewegung geboren wurde, weiter zurück lag. Mit einer Verzögerung verbreiteten sich auch die Hauptwerke und Schriften des wissenschaftlichen Kommunismus in griechischer Sprache. Trotz alledem begann die Partei schon seit den ersten Jahren ihrer Existenz mit der Übersetzung, der Herausgabe, der Verbreitung und der Popularisierung der Hauptwerke der marxistisch-leninistischen, der kommunistischen Weltanschauung. Mitglieder der KKE trugen auch zum kulturellen Schaffen und zur Aufwertung der substanziellen Bildung in unserem Land entscheidend bei.
Durch die Herausgabe der Zeitung „Rizospastis“ und der Zeitschrift „Kommunistische Rundschau“ (Januar 1921) als Organe des ZK hob die KKE die Fragen der kapitalistischen Ausbeutung in Griechenland, der Vorreiterrolle der Arbeiterklasse und der historischen Notwendigkeit der sozialistischen Revolution hervor.
Sie bekämpfte den Obskurantismus, die Vorurteile, die frauenfeindlichen Theorien und Verhaltensweisen, den Defätismus, den Fatalismus und den Individualismus und verwies auf die Bedeutung der Arbeiter- und Volkssolidarität.
Unter Bedingungen verschärfter innenparteilicher Auseinandersetzung über ihre revolutionäre Ausrichtung trug die Partei entscheidend zur Aufdeckung des Charakters der imperialistischen Kriege und zu den ersten Versuchen marxistischer Annäherung an die griechische Geschichte bei, die für ihre Zeit wirklich wegweisend waren.
Im größten Teil ihrer heldenhaften und stürmischen Geschichte versuchte die KKE trotz einigen problematischen strategischen Ausarbeitungen in manchen Perioden, ihrer Rolle als politischer Träger der dialektischen Einheit von revolutionärer Theorie und revolutionärer politischer Praxis gerecht zu werden.
Sie verwies auf die großen ungenutzten produktiven Kapazitäten des Landes, im Gegensatz zur bürgerlichen Theorie vom „Armenhaus Griechenland“, und enthüllte den Charakter der imperialistischen Bündnisse, an denen die inländische Bourgeoisie teilnahm. Sie offenbarte den kapitalistischen Charakter des Staates, die Diktatur des Kapitals in Griechenland mit oder ohne König, mit Parlamentarismus oder mit seiner vorläufigen Aussetzung unter der Form der Militärdiktatur.
3. Die KKE unterstützte konsequent und kämpferisch den ersten Arbeiterstaat der Weltgeschichte, das Sowjetrussland und später die UdSSR. Seit ihrer Gründung bekämpfte sie die antisowjetische Politik der griechischen Bourgeoisie, die unter anderem in der Teilnahme an der Invasion von 14 Ländern in die Ukraine im Jahre 1919 Ausdruck fand. Bei der Verteidigung der UdSSR und im Allgemeinen des sozialistischen Aufbaus im 20. Jahrhundert ging es der KKE hauptsächlich um den Kampf der neuen, sozialistisch-kommunistischen Gesellschaft gegen die alte, kapitalistische Gesellschaft. Deswegen bekämpfte sich konsequent und beharrlich den Antikommunismus und den Antisowjetismus der bürgerlichen politischen Kräfte und der opportunistischen Strömung in der Arbeiterbewegung, sowie den Reformismus und den Korporativismus.
Schon seit ihren ersten Jahren verurteilte die KKE den Feldzug der griechischen Armee in Kleinasien und die bürgerliche Strategie der „Megali Idea“ („Große Idee“), die den imperialistischen Bestrebungen der griechischen Bourgeoisie an der Seite der großen kapitalistischen Staaten der Entente, Großbritannien und Frankreich, diente. Sie warnte das Volk frühzeitig vor der Gefahr eines großen imperialistischen Krieges in den 30er Jahren. Diese Positionen prägten vom Anfang an die internationalistische proletarische Haltung der KKE.
Die Partei setzte und setzt sich nach wie vor mit den bürgerlichen Strömungen des Nationalismus und des Kosmopolitismus auseinander, die die zwei Seiten derselben Medaille darstellen. Sie enthüllte und enthüllt die Ziele der bürgerlichen Visionen, die Arbeiterklasse in die bürgerliche Strategie in jedem Land einzugliedern, sie auf der Grundlage der Gegensätze zwischen den imperialistischen Zentren zu spalten. Sie widersetzte sich sowohl der bürgerlichen Linie „Griechenland gehört zum Westen“ als auch später den kleinbürgerlichen Theorien über Gegensätze zwischen „Metropole – Peripherie“, „Norden – Süden“ usw.
Anderthalb Jahre nach ihrer Gründung nahm die KKE an der Gründungskonferenz der Kommunistischen Balkanföderation teil. Zudem beschloss sie, ihre Beziehungen zur Zweiten Internationale zu beenden (1919) und der Dritten Internationale beizutreten (1920), um schließlich ihre Einbindung als Griechische Sektion der Kommunistischen Internationale (KI) (Ende 1924) zu vollenden. Sie war konsequent solidarisch mit den Kämpfen der Arbeiterklasse auf internationaler Ebene und mit den Völkern, die für ihre nationale Befreiung, für den Sozialismus kämpften. In kritischen und schwierigen Phasen ihres Kampfes erhielt die KKE die Unterstützung der internationalen kommunistischen Bewegung. Neben ihrem positiven Beitrag beeinflusste die Teilnahme der Partei an der Kommunistischen Internationale in hohem Maße die Gestaltung der nach einem widersprüchlichen Verlauf entwickelten strategischen Auffassung, die eine Zwischenform der Macht als Übergangsziel zur sozialistischen Macht setzte. Die Ursachen dieses Kurses, die darauf verweist, dass die positive Erfahrung der Oktoberrevolution nicht aufgenommen wurde bzw. sich nicht durchgesetzt hatte, müssen ausführlicher untersucht werden, worum wir uns als Partei nach wie vor bemühen.
4. Alle großen Schritte sowohl zur gewerkschaftlichen Organisierung der Arbeiterklasse in Griechenland, als auch vor allem zur Festigung der Klassenorientierung der Arbeiterbewegung sind mit dem historischen Engagement der KKE verbunden. Sie widersetzte sich in der Praxis der Spaltung der Arbeiter nach Religion, Nationalität oder Geschlecht und kämpfte für die Einheit der Arbeiterklasse gegen ihren Klassenfeind. Sie bekämpfte den Fatalismus und den Defätismus unter den Flüchtlingen aus Kleinasien, von denen viele sich in die Arbeiterbewegung in Griechenland vor dem 2. Weltkrieg einreihten. Im Rahmen des Einheitsgewerkschaftsbundes (EGSEE) kämpfte sie gegen die Linie der arbeitgebertreuen und reformistischen Gewerkschaftspolitik. Höhepunkte des heldenhaften Kampfes dieser Periode waren die Streiks und Großkundgebungen vom Mai 1936 in Thessaloniki. Einen entscheidenden Beitrag zum vielfältigen Kampf der KKE leisteten insbesondere die Kräfte der Föderation Kommunistischer Jugendorganisationen (OKNE).
In der Zwischenkriegszeit widersetzte sich die KKE heldenmütig dem Unterdrückungsapparat des bürgerlichen Staats und der kapitalistischen Arbeitgeberschaft, dem Gesetz von Eleftherios Venizelos über die „Sonderdelikte“ und generell den Verfolgungen, den Mordanschlägen, den Verhaftungen und den Verbannungen. Die Partei setzte die Vorbereitung des Volkes gegen den aufkommenden imperialistischen Krieg in Gang, verbunden mit dem Kampf gegen den Nationalismus und mit der Verteidigung der Forderungen der Arbeiter, der Bauer und der Jugend und gegen die Ungleichheit von Mann und Frau.
In dieser Zeit, in der sogar der Kampf um den Tageslohn mit Toten, Verletzten und Verhafteten einherging, baute die Partei Organisationen auf und verstärkte ihren Einfluss in den Gewerkschaften in vielen Branchen, wie z.B. bei den Tabak- und Textilarbeitern, sowie den Schiffsleuten.
Die Konfrontation der KKE mit der Linie der Klassenzusammenarbeit und des Kompromisses war kontinuierlich, trotz der Schwächen bei der Auseinandersetzung mit den sozialdemokratischen Kräften, die ihre Taktik verursachte.
Tausende Frauen und Männer wurden in ihren Reihen zu Helden; die Bekannten, die in die Geschichte eingingen, und die vielen Unbekannten, die nicht zögerten, ihr Leben zu opfern oder Folter zu ertragen, selbstlos und verantwortungsbewusst gegenüber der Arbeiterklasse und den Volksschichten.
Die Metaxas-Diktatur (4. August 1936), die der Abschirmung der Macht der Bourgeoisie diente, verfolgte mit besonderer Wut die KKE. Sie ermordete ihre Kader, benutzte neue Foltermethoden, um sie zur Unterzeichnung von Reueerklärungen zu nötigen, und gründete sogar ein falsches „Zentralkomitee“ der KKE, während sich der Generalsekretär Nikos Zachariadis und viele Mitglieder des Politbüros und des ZK in Gefangenschaft bzw. Isolationshaft befanden.
5. Beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und dem Eintritt Griechenlands in den griechisch-italienischen Krieg (28. Oktober 1940) war die KKE durch die Metaxas-Diktatur schwer geschlagen. Trotz alledem wurde vom Anfang an durch die Aufrufe von N. Zachariadis in Form von drei Briefen an das Volk versucht, dass die Partei eingreift und eine Ausrichtung im Kampf des Volkes gegen die fremde Invasion verleiht. Freilich blieb dieser Versuch nicht frei von den Widersprüchen und den Strategieproblemen der Kommunistischen Internationale in dieser Periode in Hinblick auf den Charakter des Krieges und die Verbindung des Kampfes gegen den imperialistischen Krieg mit dem Kampf für den Sturz der Macht des Kapitals.
Während der Besatzung gelang es der KKE, ihre Organisationen wiederaufzubauen, im politischen und bewaffneten Kampf für die nationale Befreiung durch die Gründung der EAM (Nationale Befreiungsfront), der ELAS (Nationale Volksbefreiungsarmee), der Jugendorganisation EPON, der Arbeitersolidarität, der OPLA (Organisation zum Schutz der Kämpfer des Volkes) und der anderen Volksinstitutionen im befreiten Griechenland eine Vorreiterrolle zu spielen, und damit führende politische Kraft und Hauptquelle des Kampfes zu werden. Sie führte einen einzigartigen Kampf gegen den Hunger und die faschistische Rekrutierung von Arbeitskräften, im Gegensatz zu den bürgerlichen Parteien und ihren Führern, die ins Ausland flohen, während ein Teil von ihnen im Lande verblieb und mit der Besatzungsmacht kollaborierte.
Die KKE konnte unter dem Einfluss der strategischen Linie der Internationalen Kommunistischen Bewegung (z.B. 7. Weltkongress der Komintern) und der 1934 beim 6. Plenum und 1935 beim 6. Parteitag ausgearbeiteten Strategie den Nationalbefreiungskampf in der Praxis mit der Erringung der Arbeitermacht nicht verbinden und demzufolge den Bedingungen der revolutionären Situation, die in Griechenland während der Befreiung entstand, nicht entsprechen. Die KKE ließ sich vor der Befreiung durch die Unterordnung der ELAS in das Britische Nahost-Kommando und die Abkommen von Libanon und Caserta in Zugeständnisse ein. Die KKE und die EAM beteiligten sich durch die Annahme von Ministerposten an der Bildung der Regierung der „Nationalen Einheit“ zwischen September und Dezember 1944. Der Konflikt war allerdings nicht zu vermeiden.
Die KKE lehnte die Bedingungen und die Gewalt, die die Regierung der „Nationalen Einheit“ nach dem Abkommen von Libanon auferlegte, ab. Sie entschied sich dafür, im Dezember 1944 einen 33-tägigen heldenhaften Kampf gegen die Bourgeoisie und das auf Einladung von Ministerpräsident G. Papandreou zur Zerschlagung der EAM-Bewegung und der KKE eingreifende Großbritannien zu führen.
Obwohl die KKE das Abkommen von Varkiza im Februar 1945 unterzeichnet hatte, unterwarf sie sich schließlich nicht und organisierte den dreijährigen bewaffneten Kampf der DSE (Demokratische Armee Griechenlands, 1946-1949). Dieser glorreiche Kampf drückte die Interessen der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung gegen die Interessen ihrer Ausbeuter und Unterdrücker aus, und stellt die wichtigste Manifestation des Klassenkampfes in Griechenland im 20. Jahrhundert dar.
Die DSE setzte sich mit der inländischen Bourgeoisie, mit der Gesamtheit ihrer politischen Kräfte („rechts“ sowie „zentristisch“), mit ihrem Staat und mit ihren Verbündeten, den kapitalistischen Staaten von Großbritannien und den USA, auseinander. Ohne die militärische, finanzielle und politische Unterstützung der Letzteren hätte die Bourgeoisie in Griechenland nicht siegen können.
Vor die Frage „Unterwerfung oder Organisierung des Kampfes und Gegenangriff“ gestellt, wählte die Volksbewegung den zweiten Weg. Die DSE ist der stärkste Beweis dafür, dass die gesellschaftlichen Gegensätze mit den Vorstellungen der sogenannten „nationalen Eintracht“ und der Abschaffung der Klasseneinteilungen nichts zu tun haben. Die DSE rettete die Ehre des Volkes und der KKE.
6. In den 50er Jahren befand sich die KKE, nach der Niederlage und dem Rückzug der DSE, in der Illegalität und war mit den durch den bürgerlichen Staat und ihre Parteien organisierten Verbrechen konfrontiert. Zehntausende Kommunisten und andere Kämpfer gingen ins politische Exil, wurden verbannt und verhaftet oder standen unbeugsam vor den Hinrichtungskommandos.
Vor der KKE lag die Aufgabe, die illegale mit der legalen Arbeit zu kombinieren, um die Arbeiter- und Volksbewegung wieder zu formieren. Die Ansichten, die in der internationalen kommunistischen Bewegung herrschten, sowie ihre Auswirkungen auf die Partei unter Bedingungen von Niederlage der Bewegung und Illegalität führten zu einer Reihe von Abweichungen. Die wichtigsten Zäsuren waren die Beschlüsse des 6. Plenums von 1956, die im Grunde genommen die Entscheidung für den bewaffneten Kampf von 1946-1949 verurteilte und zum Kompromiss der KKE mit der Bourgeoisie führte, sowie die Beschlüsse des 8. Plenums von 1958, in dem der fundamentale Fehler begangen wurde, die Auflösung der illegalen Parteiorganisationen in Griechenland und der Überführung der KKE-Mitglieder in die EDA (Vereinte Demokratische Linke) festzulegen.
Der Beitrag der EDA als sozialdemokratische Kraft – am Anfang als Bündnis und später als einheitliche Partei – zur Entwicklung von Kämpfen bei den Arbeitern, den Bauern, den Volksschichten, den Schülern und den Studenten konnte den Verlust der ideologischen, politischen und organisatorischen Eigenständigkeit der KKE keinesfalls ausgleichen. Diese Beschlüsse entsprachen nicht der Notwendigkeit eines gesellschaftlichen Bündnisses und einer Kampffront gegen den wahren Gegner, die Bourgeoisie, ihre Parteien und ihren imperialistischen Verbündeten.
Unter den Bedingungen tiefster Illegalität in der Nachkriegszeit stellte sich die KKE trotz der bestehenden ideologischen, politischen und organisatorischen Abweichungen und Schwächen dem Beitritt Griechenlands in die imperialistische NATO-Allianz und der Einrichtung von Militärstützpunkten der USA entgegen. Sie verwies auf ihre gefährliche Rolle und lehnte die Teilnahme Griechenlands am imperialistischen Feldzug gegen Korea vehement ab.
Sie deckte rechtzeitig den Charakter der EWG als imperialistisches Bündnis auf und beeinflusste entscheidend die Positionierung der EDA gegen den Beitritt Griechenlands, was sich in der Bezeichnung der EWG als „Löwengrube“ zusammenfassen lässt.
7. Die KKE bekämpfte die siebenjährige Militärdiktatur (1967-1974) seit dem ersten Tag ihrer Errichtung, und setzte ihren Umsturz zum Ziel. Sie war die einzige Partei, die den Umsturz der Junta nicht den Imperialisten, nicht den bürgerlichen politischen Kräften überließ, sondern dem von unten organisierten Kampf gegen die Diktatur als Volksaufstand, ohne die Notwendigkeit der bewaffneten Auseinandersetzung auszuschließen. Die Kräfte der Partei und später der KNE kämpften an der vordersten Reihe bei der Organisation des Kampfes gegen die Diktatur und leisteten unter anderem einen entscheidenden Beitrag bei den Besetzungen der Juristischen Fakultät und beim Aufstand des Polytechnikums im November 1973.
Trotz der Auflösung der Parteiorganisationen und des langjährigen Übertritts der Parteimitglieder in die EDA war die KKE tief in der griechischen Gesellschaft verwurzelt. Ihr Vermächtnis war die Anerkennung des Marxismus-Leninismus als ihre Weltanschauung, des proletarischen Internationalismus und der Notwendigkeit des Kampfes für den Sozialismus.
Ein Ereignis historischer Bedeutung für die KKE war das 12. Erweiterte Plenum des ZK der KKE (1968), das die Kontinuität der Partei durch die Verurteilung der opportunistischen Gruppe absicherte, die das Bestehen der KKE als revolutionäre Arbeiterpartei Neuen Typus beenden wollte.
Zu den wichtigsten Beschlüssen gehörten anschließend die Gründung von Parteiorganisationen in Griechenland, mit der die organisatorische Eigenständigkeit der KKE wiederhergestellt werden konnte, und die Gründung des kommunistischen Jugendverbands KNE 1968. Auf der Grundlage dieser Beschlüsse konnten die KKE und die KNE den Kampf gegen die Diktatur beseelen, was erneut die Selbstaufopferung, den Heldenmut und die konsequente Hingabe ihrer Mitglieder und Kader voraussetzte.
Der 9. Parteitag beschloss einige positive Änderungen und korrigierte Einschätzungen bezüglich der Anerkennung des entscheidenden Fehlers der Auflösung der Parteiorganisationen. Er fasste aber nicht die Strategie der „zwei Stadien des einheitlichen revolutionären Prozesses“ an und vermochte nicht, die Entwicklung des griechischen Kapitalismus und die Position Griechenlands im kapitalistischen Weltsystem richtig einzuschätzen.
Das Bemühen der KKE, die Entwicklungen zu analysieren, eine revolutionäre Strategie zu entwickeln und effektiv umzusetzen wurde zum großen Teil durch die jeweiligen strategischen Auffassungen der Kommunistischen Internationale und anschließend der internationalen kommunistischen Bewegung bestimmt, deren untrennbarer, konsequenter Teil sie war.
Innerhalb der internationalen kommunistischen Bewegung hatten sich über eine längere Zeit falsche Kriterien für die Bestimmung des Charakters der Revolution durchgesetzt, wie etwa das relativ niedrige Entwicklungsniveau der Produktivkräfte eines kapitalistischen Landes (und die zahlenmäßige Überlegenheit der Bauern) im Vergleich zu den führenden imperialistischen Ländern oder das negative Kräfteverhältnis auf internationaler Ebene. Diese führten zur Strategie der Stadien, der Bestrebung einer utopischen Zwischenform zwischen der bürgerlichen Macht und der Arbeitermacht, sowie der Unterstützung einer Regierungsbildung auf dem Boden des Kapitalismus.
Die KKE stand allerdings im Klassenkampf aufrecht. Sie bekämpfte den “Eurokommunismus”, d.h. die Verleugnung der Notwendigkeit der sozialistischen Revolution und der führenden Rolle der Arbeiterklasse, und verteidigte die marxistisch-leninistische Weltanschauung.
8. Die KKE war die einzige Partei, die am 24. Juli 1974 die Ablösung der Junta durch die Regierung der “nationalen Einheit” als einvernehmlich bezeichnete und erklärte, dass das griechische Volk “sein Blut nicht dafür vergossen hat, dass seinem Joch einfach ein anderes Aussehen verpasst wird“. Sie wies die Bereitschaft auf, durch die Rückkehr des Ersten Sekretärs des ZK Charilaos Florakis und anderer Mitglieder des ZK nach Griechenland ihre faktische Legalisierung zu erreichen. Die Akzeptanz der Legalisierung der KKE seitens der Regierung der “nationalen Einheit” war eine unvermeidbare Entwicklung, wobei sie auch die Erwartung der bürgerlichen Parteien ausdrückte, die Partei in die Bedürfnisse der bürgerlichen parlamentarischen Demokratie zu integrieren.
Mit dem Neubeginn ihrer legalen Tätigkeit 1974 setzte die KKE das Ziel des Aufbaus von Partei- und Jugendorganisationen überall, insbesondere in den Betrieben, den Berufsschulen und den Hochschulen, sowie des Wiederaufbaus ihrer Verbindung mit den Teilen der Arbeiterklasse und der Volksschichten, die eine Vorreiterrolle spielten, während das bürgerliche politische System die 1968 ausgetretene opportunistische Gruppe mit der Bezeichnung “Inlands-KKE” offen unterstützte.
Allerdings war die KKE ideologisch und politisch nicht vorbereitet genug, um sich mit dem heftigen politischen Aufbau der sozialdemokratischen Strömung in der Form der PASOK auseinanderzusetzen, die als der andere Pol des bürgerlichen Zwei-Parteien-Systems fungierte. Die PASOK, die 1981 an die Regierung kam, zeichnete sich als wertvolles Instrument für die Einverleibung, Manipulation und Verdrehung jeglicher Radikalisierung, die sich innerhalb der Arbeiter-, Volks-, Studenten-, Schüler- und Frauenbewegung entwickelt hatte. Einen wesentlichen Beitrag zum Masseneinfluss und zur antiimperialistischen Orientierung dieser Bewegungen leistete die richtungsweisende Tätigkeit der Mitglieder und Freunde der KKE und der KNE, natürlich unter Bedingungen einiger Niederlagen des internationalen Imperialismus und insbesondere der USA (z.B. in Vietnam). Gleichzeitig wurden unter Bedingungen keynsianischer Verwaltung bestimmte Errungenschaften abgewonnen und bestimmte Modernisierungen auch zu Gunsten der Arbeiterklasse und der Volksschichten durchgeführt (z.B. im Familien- und Zivilrecht zu Gunsten der Frauen bzw. bestimmte gewerkschaftliche Rechte). Diese Art der Systemverwaltung diente den konkreten Bedürfnissen des kapitalistischen Wiederaufbaus der Nachkriegszeit und zwar unter den Bedingungen steigender Ausstrahlung des sozialistischen Systems, insbesondere dank der sozialistischen Sozialpolitik.
Ende der 1980er Jahre führte die programmatische Auffassung der KKE in Hinblick auf die Zwischenstadien und die entsprechenden Bündnisse schließlich zur Entscheidung über die Gründung der “Koalition der Linke und des Fortschritts” (“Synaspismos”), die allmählich zu der Arbeitsweise einer einheitlichen Partei glitt. Die Entscheidung über ihre Gründung und die irrtümliche Teilnahme an den bürgerlichen Regierungen von Tzanetakis (Nea Dimokratia und Synaspismos) und Zolotas (Nea Dimokratia, PASOK, Synaspismos) waren ein Ausdruck der Stärkung der opportunistischen Strömung und ihrer weiteren Stärkung unter der Führung und den Mitgliedern der KKE. Diese Situation erlaubte die Verstärkung des Angriffs der Bourgeoisie für die Auflösung der KKE, die von verbündeten Kräften innerhalb von Synaspismos in Zusammenarbeit mit Parteikadern in führenden und anderen Positionen geplant war. Nach dem Sieg der Konterrevolution Ende der 1980er Jahre war die ideologisch-politische Einheit der KKE und demzufolge auch der KNE erschüttert. Im Ergebnis dessen brach eine tiefe Krise aus, die die eigenständige Existenz und Tätigkeit der Partei bedrohte, und zwar unter Bedingungen der Krise und des Verfalls der Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung.
Die Kommunistinnen und Kommunisten widerstanden am 13. Parteitag (Februar 1991) dem Druck seitens der sozialdemokratischen und bürgerlichen Kräfte im Rahmen der Synaspismos und widerlegten die Erwartungen der Bourgeoisie, dass sich die KKE schrittweise in die Synaspismos vollständig eingegangen wäre, um sich schließlich komplett aufzulösen.
9. In der Periode seit 1991 bis heute, unter den Bedingungen des Sieges der Konterrevolution, entstanden zusätzliche, neuartige Schwierigkeiten und Anforderungen für die KKE. Unter den neuen Bedingungen der Umwandlung der EWG in die EU, des Beitritts Griechenlands in die Eurozone, der Ausbreitung des Welthandels, der direkten und indirekten ausländischen Investitionen und der Liberalisierung der Märkte, wurden die kapitalistische Konkurrenz und die Gegensätze zwischen verschiedenen imperialistischen Zentren verschärft. Eine neue Runde lokaler imperialistischer Kriege sowie stärker synchronisierter kapitalistischer Wirtschaftskrisen brach aus, wobei die von 2007-2008 besonders charakteristisch war.
Die KKE widersetzte sich kämpferisch dem Vertrag von Maastricht über die Europäische Union (1992), den NATO-Bombardierungen in Jugoslawien (1999), den imperialistischen Invasionen in Afghanistan (2001), den Irak (2003), Libyen (2011), Syrien (2011). Dabei offenbarte sie die Mitschuld der griechischen Bourgeoisie.
Die KKE erkannte frühzeitig die widersprüchlichen Tendenzen, die beim Zusammenhalt der imperialistischen Europäischen Union parallel auftreten: einerseits wegen der Konkurrenz auf internationaler Ebene mit den Größen der USA, Chinas, Indiens, Russlands usw., andererseits wegen der Ungleichmäßigkeit der Wirtschaft der jeweiligen Mitgliedsstaaten, sowie der Konkurrenz untereinander. Die KKE hatte treffend darauf verwiesen, dass es keine mittel- oder langfristige wirtschaftliche Konvergenz der Mitgliedsstaaten der EU und der Eurozone geben würde, umso weniger eine Annäherung der Löhne, der Renten, des Lebensniveaus nach oben an die der wirtschaftlich stärkeren Länder. Sie belegte, dass jegliche Art von Bündnissen kapitalistischer Staaten – egal ob wirtschaftlich, militärisch oder politisch – nur reaktionären Inhalt haben könnte.
Die KKE verdeutlicht heute, dass die ungleichmäßige Entwicklung der kapitalistischen Wirtschaften und die ungleichen zwischenstaatlichen Beziehungen auf dem Boden des Kapitalismus nicht beseitigt werden können. Sie nutzt auch die historische Erfahrung, um zu veranschaulichen, dass jegliches zwischenstaatliches imperialistisches Bündnis seinem Wesen nach reaktionär ist, und, dass kein imperialistisches Bündnis ewig und stabil ist. Sie hebt das Ziel der Auseinandersetzung und des Bruchs mit der NATO und der EU hervor, als Bestandteil des Kampfes für den Sturz der Macht des Kapitals und die Erringung der Arbeitermacht hervor, als Voraussetzung für eine funktionierende Loslösung des Landes aus jedem imperialistischen Bündnis zu Gunsten des Volkes. Sie kämpft zudem gegen die Militärstützpunkte, gegen jeglichen Versuch, die Staatsgrenzen zu ändern und gegen jeden Einsatz der Streitkräfte Griechenlands oder anderer Länder außerhalb des eigenen Landes. Sie kämpft nach den Prinzipien des proletarischen Internationalismus für die internationalistische Solidarität und die Völkerfreundschaft.
Die KKE ruft das Volk dazu auf, jeglicher bürgerlichen Regierung, sowohl unter Bedingungen imperialistischen Friedens, als auch imperialistischen Krieges, kein Vertrauen zu schenken. Die Politik der bürgerlichen Regierung wird im Fall einer kriegerischen Verwicklung die Weiterführung der allgemeinen bürgerlichen Politik sein, die das Volk ständig ausbluten lässt und es seiner Rechte beraubt. Im Fall einer kriegerischen Verwicklung Griechenlands wird die Partei den Kampf der Arbeiterklasse und der Volksmassen anführen, um ihn mit der Erringung der Macht zu verbinden, und sowohl die Bourgeoisie im eigenen Land als auch die angreifende ausländische Bourgeoisie in eine Niederlage zu führen.
10. Eine der wichtigsten Beschlüsse dieser Zeit war die Initiative der Partei, die PAME (Kämpferische Arbeiterfront) als Pol des Zusammenschlusses klassenorientierter Basis- und Branchengewerkschaften zu gründen und zu unterstützen, im Gegensatz zum arbeitgeber- und regierungstreuen Gewerkschaftswesen und zur aktuellen Strategie des Kapitals.
Gleichzeitig spielte die KKE eine Vorreiterrolle bei der Bestrebung, die Bewegung der Bauern und der Selbständigen in den Städten wiederaufzubauen, sie von ihren Verbandsführungen zu distanzieren und ihren Kampf mit antimonopolistischen Merkmalen gemeinsam mit der Arbeiterbewegung auszurichten. In dieselbe Richtung wurde die radikale Frauenbewegung und die Studenten- und Schülerbewegung wiederaufgebaut, mit Schwerpunkt auf der Organisation der Aktion von unten.
Heute kämpft die KKE noch entschiedener für den Aufbau einer starken, standhaften und organisierten Kraft in Branchen der Industrieproduktion und in anderen strategisch bedeutenden Zweigen, um das Rückgrat der revolutionären politischen Vorhut zu stärken.
Sie kämpft für eine Arbeiterbewegung mit einheitlicher Ausrichtung gegen die Kapitalistenklasse, ihre Regierungen und ihren Staat, in gemeinsamer Aktion mit Kräften aus den anderen Volksschichten, in einem Kurs der Auseinandersetzung mit den kapitalistischen Interessen und der Vorbereitung der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Bedingungen und Umwälzungen, die die Erfüllung der Bedürfnisse des Volkes ermöglichen.
Ein neuer Aspekt der politischen und allgemeineren Entwicklungen war der Druck auf die Partei, sich an der bürgerlichen Regierungsführung der Januar 2015 an die Regierungsmacht gekommenen SYRIZA, einer Partei opportunistischer Herkunft, zu beteiligen oder sie zu unterstützen. Dieser Druck fing mit dem schrittweisen Niedergang der PASOK in Zusammenhang mit der Vollendung der Sozialdemokratisierung der SYRIZA an, und erreichte seinen Höhepunkt in den Wahlen von 2012. Die Partei warnte rechtzeitig vor den Versuchen von SYRIZA, die Geschichte der Bewegung zu missbrauchen, um radikal gesinnte Menschen, linke Kämpfer zu manipulieren und zu täuschen. Dabei wendet SYRIZA einen raffinierten Antikommunismus an, der sogar primitive Züge annimmt, wenn die Wut des Volkes wächst. Die KKE erkannte rechtzeitig die sozialdemokratische Umwandlung der SYRIZA und ihre Hervorhebung zum neuen Pfeiler des bürgerlichen politischen Systems und der kapitalistischen Entwicklung. Sie richtete ihr Augenmerk auf die Erfordernisse des Kampfes unter den Bedingungen der kapitalistischen Krise, aber auch für den Fall einer schwachen Erholung, auf die imperialistischen Militärkonflikte und die bereitwillige Teilnahme Griechenlands daran, mit Zustimmung aller bürgerlichen Parteien; auf den Kampf gegen die nazistische Chrysi Avgi („Goldene Morgenröte“); gleichzeitig konzentrierte sie sich auf die ideologische und politische Vorbereitung des Volkes gegen den imperialistischen Krieg, der objektiv die Bedingungen dafür schaffen kann, dass der Kampf für die Arbeitermacht auf die Tagesordnung kommt.
11. Die KKE versuchte unter den Bedingungen des Sieges der Konterrevolution und des erheblichen Rückgangs der internationalen kommunistischen Bewegung die Entwicklungen zu untersuchen und Schlussfolgerungen aus der historischen Erfahrung des Klassenkampfes in Griechenland und weltweit zu ziehen. Sie erkannte tiefer, dass die theoretische Reifung der kommunistischen Arbeitervorhut und die schöpferischen Anstrengungen nach zeitgenössischen wissenschaftlichen marxistischen Ausarbeitungen die Bedingungen dafür darstellen, dass breitere Massen aus der Arbeiterklasse und den anderen Volksschichten in den revolutionären Klassenkampf einbezogen werden können.
Es waren komplexe und mühevolle Untersuchungen theoretischer Probleme der revolutionären Strategie und des sozialistischen Aufbaus, die mit der Anstrengung des Wiederaufbaus der Arbeiterbewegung und der harten politischen Auseinandersetzung mit dem steigenden ideologischen und politischen Angriff des Kapitals verknüpft wurden.
Die KKE wählte den schwierigen Weg der kritischen Auswertung des Verlaufs des sozialistischen Aufbaus unter Bedingungen einer umfassenden Durchsetzung der Konterrevolution, die einen einmaligen ideologisch-politischen und gesellschaftlichen Ruck in reaktionäre Richtung auslöste, die Verwirrung und Defätismus unter die Arbeiterklasse und die Volksschichten verbreitete und den beispiellosen Rückgang der kommunistischen Bewegung verursachte.
Viele kommunistische Parteien negierten damals offen die kommunistische Ideologie und die Notwendigkeit der sozialistischen Revolution und der revolutionären Arbeitermacht und traten indirekt oder direkt der bürgerlichen sozialdemokratischen Strömung bei.
Die KKE widersetzte sich der bürgerlichen Offensive der Verleumdung und Verdrehung der sowjetischen Geschichte, sowie der Behauptung der angeblichen Überlegenheit der bürgerlichen parlamentarischen Demokratie und der kapitalistischen Produktionsverhältnisse.
Sie sah sich mit der dringenden Aufgabe konfrontiert, die Ursachen der Konterrevolution und die Verantwortung für Fehlentscheidungen, Rückschritte und Verletzungen der Gesetzmäßigkeiten des sozialistischen Aufbaus durch die Führungen der kommunistischen Parteien in den sozialistischen Ländern zu untersuchen.
Sie beleuchtete die Geschichte der UdSSR, insbesondere der ersten Jahrzehnte vor dem Zweiten Weltkrieg, als Beleg für die bedeutenden produktiven, sozialen und kulturellen Errungenschaften der zentral geplanten Produktion und der Sozialdienstleistungen mit gesellschaftlichem Eigentum und Teilnahme der Werktätigen an deren Organisation und Leitung.
Die schnelle Abschaffung der Arbeitslosigkeit, des Analphabetismus, die effektive Qualifizierung der Werktätigen, die Umwandlung der zivilen in Kriegsindustrie während des Zweiten Weltkrieges, die rasche wirtschaftliche Erholung nach den kriegsbedingten Zerstörungen, die bedeutenden Erfolge bei der Weltraumforschung, die sozialen Errungenschaften, wie das hochqualitative kostenlose Bildungs- und Gesundheitswesen sind nur einige Beispiele dafür.
Die Untersuchung der historischen Erfahrung lässt die Schlussfolgerung zu, dass eine Reihe von Problemen, die im Verlauf des sozialistischen Aufbaus auftraten (z.B. Verzug bei der technischen Modernisierung der Industriebetriebe für Produkte des breiten Bedarfs und ihre daraus folgende qualitative Unterlegenheit, die Verlangsamung der landwirtschaftlichen Nachkriegsproduktion, bestimmte Unverhältnismäßigkeiten unter verschiedenen Produktionsbranchen, große Differenzierungen bei Geldeinkünften) nicht richtig interpretiert wurden und nicht auf der Grundlage der Stärkung und Ausweitung der sozialistischen Produktionsverhältnisse, ihrer Vertiefung als kommunistische Verhältnisse auch im Bereich der Verteilung des Produkts nach dem Zweiten Weltkrieg angegangen wurden. Lösungen wurden rückwärtsgerichtet, statt nach vorne gesucht. Die verbliebenen Warenmerkmale wurden verstärkt und breiteten sich auch auf den Bereich der Verteilung des Produkts der sozialistischen Produktion aus, wobei dieser ganze Rückschritt als “Marktsozialismus” zur Theorie wurde.
Die KKE charakterisierte den 20. Parteitag der KPdSU (1956) als einen opportunistischen Wendepunkt, an dem die vorherige Periode des sozialistischen Aufbaus negativ beurteilt und durch die Diskussion über “Personenkult” abgewertet wurde, und mit Rückschritten bei den Fragen der internationalen Beziehungen und der internationalen revolutionären Strategie einherging. Er ebnete gleichzeitig den Weg zu negativen Auswirkungen von entscheidender Bedeutung bei der Zusammensetzung ihrer Leitungsorgane.
Bei darauffolgenden Parteitagen (wie z.B. beim 22. Parteitag der KPdSU) setzte die Partei die offene Annahme opportunistischer Positionen und Maßnahmen weiter, sodass die zentrale Verwaltung der Wirtschaftsplanung geschwächt wurde. Es folgte eine Kette ständiger Rückschritte, die schließlich den gesellschaftlichen Charakter des Eigentums untergrub und Einzel- und Gruppeninteressen stärkte. Höhepunkt dieses Prozesses war der Sieg der Konterrevolution.
Ergebnis der mehrjährigen theoretischen Aufarbeitung durch die KKE waren die Einschätzungen über den Sozialismus in der UdSSR, die beim 18. Parteitag (2009) herauskristallisiert wurden. Die KKE verpflichtet sich, die mühevolle Untersuchung der Probleme des sozialistischen Aufbaus in den nächsten Jahren weiterzuführen.
12. Die KKE setzte in ihrem 15. Parteitag (1996) die Grundlage einer neuen strategischen Konzeption und arbeitete sie ausführlicher in ihrem neuen Programm aus, das im 19. Parteitag (2013) beschlossen wurde.
Mit dieser zeitgemäßen programmatischen Ausarbeitung verwies die KKE darauf, dass der Charakter der Revolution in jedem kapitalistischen Land objektiv durch den Hauptwiderspruch bestimmt wird, den sie lösen soll, nämlich den Widerspruch zwischen Kapital und Lohnarbeit, sowie durch den weltweiten Charakter der Epoche, der Epoche des Monopolkapitalismus, unabhängig von der Stellung des jeweiligen Landes im internationalen imperialistischen System.
Sie stellte das Potenzial der sozialistischen Produktionsverhältnisse heraus, durch die Befreiung der Arbeitskraft von den Fesseln des Kapitals, der Entwicklung der Produktivkräfte einen großen Schwung zu geben, allen menschlichen Beziehungen und allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens eine neue Qualität zu verleihen und dabei jegliche vorrevolutionären Rückständigkeiten zu überwinden.
Diese zeitgemäße revolutionäre Strategie stärkt die Fähigkeiten der KKE, Schwerpunkte des Widerstands und der Gegenoffensive in jedem Betrieb und jeder Wirtschaftsbranche zu organisieren.
Die KKE erarbeitete ihre programmatische Konzeption nicht nur im Hinblick auf die sozialistisch-kommunistische Gesellschaft, sondern auch auf die Institutionen der revolutionären Arbeitermacht.
Sie untersuchte die Erfahrungen aus dem sozialistischen Aufbau und hob damit den klassenmäßigen Arbeitercharakter des Staates während der ganzen langjährigen Periode der Herausbildung der neuen kommunistischen Gesellschaft hervor, sowie die ökonomische und gesellschaftliche Grundlage des Klassenkampfes, der im Sozialismus unter anderen Formen und mit anderen Mitteln weitergeführt wird. Der Arbeiterstaat ist notwendig bis zu der vollendeten Umwandlung der gesamten gesellschaftlichen Verhältnisse in kommunistische Verhältnisse auf internationaler Ebene, bis zur vollen Abschaffung jeglicher Form der Ungleichheit und der Herausbildung eines kommunistischen Bewusstseins bei der überwiegenden Mehrheit der Werktätigen. Das qualitativ Neue bei der Arbeitermacht, der Diktatur des Proletariats, besteht darin, dass sie Ausdruck der sozialistischen Produktionsverhältnisse ist. Demzufolge steht die Arbeiterversammlung in jeder Produktionseinheit und in jeder sozialen und administrativen Diensteinheit im Kern der Arbeitermacht, indem sie die Vertreter der Werktätigen für die Machtorgane von unten nach oben wählt und über das Recht auf die Kontrolle bzw. Abberufung dieser Vertreter verfügt.
Die KKE erkennt die grundlegende Bedeutung der verantwortungsvollen Teilnahme der Werktätigen an der Organisation und Leitung der Produktion und der Dienstleistungen für die Verwirklichung der Arbeitermacht und für die Herausbildung kommunistischen Bewusstseins bei den Werktätigen und der Jugend.
13. Nach den Umstürzen und dem dramatischen Rückgang sowie der Krise in den Reihen der internationalen kommunistischen Bewegung ergriff die KKE Initiativen für die Entwicklung des gemeinsamen Handelns der kommunistischen Parteien gegen den Angriff des Kapitals, die imperialistischen Interventionen und den Opportunismus.
Beim Versuch des Aufbaus oder Wiederaufbaus kommunistischer Parteien waren die jährlichen internationalen Treffen dieser Parteien, die 1999 in Athen begannen und bis heute weitergeführt werden, ein wichtiger Ort für die ideologisch-politische Auseinandersetzung mit der alten Sozialdemokratie und den neuen Erscheinungsformen des Opportunismus.
Gleichzeitig kämpfte und kämpft die KKE für die Existenz eines Pols des Zusammenschlusses von kommunistischen und Arbeiterparteien, die die Notwendigkeit der Wiederformierung der internationalen kommunistischen Bewegung erkennen und grundsätzlich befürworten.
Natürlich muss die revolutionäre Politik in jedem Land die Besonderheiten beim Klassenkampf, das Kräfteverhältnis und die Erscheinungsform der innenimperialistischen Gegensätze in der jeweiligen Region berücksichtigen. Der Wiederaufbau der internationalen kommunistischen Bewegung setzt allerdings ihre ideologische und strategische Einheit gegen die internationale Strategie des Kapitals voraus.
Neue Bestandteile dieser anhaltenden und mühevollen Anstrengung waren die Erklärung von Istanbul (2009) und die darauffolgende Gründung und Herausgabe der “Internationalen Kommunistischen Rundschau – Ort des Diskurses” sowie andere feste Formen wie die Europäische Kommunistische Initiative (2013).
C. WIR SCHREITEN DEN REVOLUTIONÄREN WEG ZUM SOZIALISMUS – KOMMUNISMUS UNBEIRRT WEITER
Nach einem opferreichen und kämpferischen Jahrhundert verpflichtet sich die KKE gegenüber der Arbeiterklasse und dem Volk, sich ihrer Geschichte würdig zu erweisen. Sie verpflichtet sich, sich mit all ihren Kräften einzubringen, um ihrer Rolle als revolutionäre ideologisch-politische Vorhut der Arbeiterklasse gerecht zu werden. Gestützt auf ihrem zeitgemäßen Programm und der marxistisch-leninistischen Weltanschauung wird die KKE ihre Fähigkeit und ihre Standhaftigkeit gegenüber jeglichen Schwierigkeiten des inländischen und internationalen Kräfteverhältnisses im revolutionären Kampf für den Sozialismus - Kommunismus verstärken.
Nach diesem abgeschlossenen Lebensjahrhundert lernen wir aus unserer reichen Erfahrung und kämpfen Tag für Tag für die Stärkung der Fähigkeiten unserer organisierten Kräfte, in jedem Betrieb, jeder Wirtschaftsbranche und jeder Region die Entfaltung des Kampfes für ökonomische und politische Forderungen als Vorreiter zu führen, der mit der politischen Hauptaufgabe, dem revolutionären Kampf für die Arbeitermacht, eng verknüpft sein wird.
Wir verbessern unsere Anstrengungen, die aktuellen gesellschaftlichen Prozesse, die Errungenschaften in allen Wissenschaftsfeldern sowie die reichen Erfahrungen aus den Problemen des sozialistischen Aufbaus im 20. Jahrhundert aufzuarbeiten, sodass wir noch fähiger werden, die historische Aktualität des Sozialismus-Kommunismus und die Notwendigkeit der Lösung des Hauptwiderspruchs des kapitalistischen Systems zwischen der beispiellosen Vergesellschaftung der Arbeit und der Produktion einerseits und der Aneignung ihrer Ergebnisse durch das Kapital andererseits, herauszustellen. Wir müssen die neuen Möglichkeiten, die die Entwicklung der Produktivkräfte im 21. Jahrhundert objektiv eröffnen, unter anderen die neuen wissenschaftlichen und technologischen Errungenschaften, überzeugender hervorheben.
Wir nutzen die Lehren unserer historischen Erfahrung, um bei der Förderung der revolutionären Strategie und bei der Auseinandersetzung mit den Auffassungen und Praktiken des Revisionismus und des Opportunismus effektiver zu werden. Wir beleuchten die negative Erfahrung aus dem Zurückweichen in der Frage der revolutionären Strategie, aus der irrtümlichen Loslösung des Kampfes gegen den Faschismus und gegen die Abhängigkeiten und die ungleichen Verhältnisse des Landes vom Kampf für den Sozialismus. Nur so können wir solche Fehler nicht wieder begehen.
Wir widersetzen uns jeglicher Form reformistischer politischer Regierungsziele im Rahmen des bürgerlichen Parlamentarismus und lehnen jede Beteiligung der Partei an Regierungen auf dem Boden des Kapitalismus ab. Wir nutzen gleichzeitig unsere Teilnahme an verschiedenen Institutionen des bürgerlichen politischen Systems (Parlament, Regional- und Kommunalverwaltung, usw.), um die Menschen aus der Arbeiterklasse und den Volksschichten effektiver aufzuklären und ihren Kampf für die Einforderung ihrer Interessen besser organisieren zu können.
Wir kämpfen unnachgiebig und entschlossen für die breitere und tiefere Verankerung der Parteiorganisationen in der Arbeiterklasse, besonders in strategisch bedeutenden Branchen, unter arbeitenden jungen Menschen, Frauen, Migranten und Flüchtlingen. Wir arbeiten ununterbrochen für den Aufbau von starken, kämpferischen Organisationen, die einen entscheidenden und richtungsweisenden Beitrag zur Wiederformierung der klassenorientierten Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung leisten, sowie zum Aufbau des gesellschaftlichen Bündnisses mit den unteren Mittelschichten, sodass ihr gemeinsamer Kampf gegen die bürgerliche Macht ausgerichtet wird. Wir setzen die Anstrengungen nach der Koordination der Tätigkeit der kommunistischen und Arbeiterparteien fort.
Am 100. Jahrestag der Partei ehren wir all diejenigen, die für unsere großen Ideale ihr Leben opferten, gefoltert, verhaftet und verbannt wurden.
Wir richten uns an die heutigen Kämpferinnen und Kämpfer, in einer Zeit, die unter den Bedingungen des Rückgangs der Bewegung, der Krise und gestiegener persönlicher und familiärer Verpflichtungen, auch Opfer und Selbstlosigkeit, sowie ideologische und persönliche Standhaftigkeit verlangt. Diese Periode erfordert Beharrlichkeit und Geduld trotz des Mangels an sichtbaren Ergebnissen und unter Berücksichtigung der Bedeutung der täglichen revolutionären politischen Aktion unter jeglichen Umständen. Wir haben die Gewissheit, dass die Bedingungen ausreifen werden, und die Bereitschaft, jeglichen Entwicklungen und Wendungen der Lage gerecht zu werden.
Nach einem opferreichen und kämpferischen Jahrhundert verstärken wir, Mitglieder und Freunde der KKE, unsere Anstrengungen, damit ihre revolutionären Merkmale als Partei neuen Typs noch mehr gestärkt werden, und ihre Fähigkeit, als revolutionäre Vorhut unter allen Gegebenheiten ausgebaut wird.
Wir stärken die KKE, als wichtigste Voraussetzung dafür, dass alle Tugenden der Arbeiterklasse als Trägerin der gesellschaftlichen Befreiung, des Sozialismus – Kommunismus zur Geltung kommen.
Heute ist eine viel stärkere KKE vonnöten, die zum Kampf für den Wiederaufbau der Arbeiterbewegung, zur Festigung des antikapitalistischen – antimonopolistischen Bündnisses fähig ist, die in der Lage ist, den Kampf gegen den imperialistischen Krieg, für die Arbeitermacht, für den Sozialismus-Kommunismus zu führen.
100 JAHRE KKE
Mit dem Volk, zum Sozialismus
„Bescheidener Schriftzug unseres Volkes auf den Magistralen der Zukunft“
(Jannis Ritsos)
Das Zentralkomitee der KKE
Dezember 2017